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Wartime CEO oder Peacetime CEO
Transkript
(HINWEIS: KANN UnBEABSICHTIGT KONFUSE, UNGENAU UND/ODER lUSTIGE TRANSKRIPTIONSFEHLER ENTHALTEN)
GEREON HERMKES:
Guten Morgen!
Eine Sache die ich echt faszinierend finde, im momentanen Ukrainekrieg, in all dem, was sich da tut ist, wie man nochmal das Konzept des „Peacetime CEOs“ und des „Wartime CEOs“ sieht.
Das ist einfach so eine Idee, dass Anführer, die natürlich sehr vielfältig sind, aber dass man die in zwei grobe Kategorien unterteilen kann. Und zwar gibt es diejenigen, die sehr gut sind in Krisenzeiten, die „Wartime CEOs“, die sind in Friedenszeiten vielleicht gar nicht so gut, aber in Krisenzeiten blühen die richtig auf, weil das einfach deren Metier ist.
Dafür sind sie gebaut, dafür haben sie einfach die Statur.
Und der Präsident der Ukraine Selenskyj fällt dafür mir sehr stark auf, weil natürlich ist die Ukraine schon länger im Krieg, nämlich seit 2014, aber die Friedensaspekte des Präsidentenseins scheint er gar nicht so gut unter Kontrolle zu haben.
Es gibt sehr viel Korruption, es gibt sehr viele Probleme, es gibt natürlich auch viele gute Sachen, die in der Ukraine in letzten Jahren passiert sind.
Aber wenn man bei ihm sich entscheiden müsste, ist er eher jemand für Friedenszeiten oder eher einer für Kriegszeiten, würde man sagen, richtig aufblühen, richtig seine Stärken als Präsident ausspielen, das macht er in den Kriegszeiten.
Und umgekehrt, wenn wir uns den deutschen Kanzler angucken, könnte man vermuten, dass er vielleicht nicht der beste für solche Krisenzeiten ist.
Er hat immer berühmter Weise gesagt, wer bei ihm Führung bestellt, der bekomme sie auch und tatsächlich empfinden es viele Bürger, als wäre das eben nicht der Fall.
Und es scheint so, als wäre er ein bisschen von dieser Situation überfordert.
Bei ihm glaube ich aber schon, dass er in Friedenszeiten sehr gute Arbeit machen kann.
Also Friedenszeiten heißt, wenn es ruhiger ist, wenn mehr moderiert, ausgeglichen werden muss, langsamer Entscheidungen usw.
Und dieses Kriegsszenario ihm nicht so richtig liegt.
Warum es für uns relevant? Weil das auch bei Firmen so ist.
Und zwar wirklich sehr auffällig, insbesondere wenn man sich überlegt, in welchen Szenarien Firmen oft sind und ein „Kriegs-CEO“ ein „Wartime CEO“ braucht man z.B., wenn man in der Startup-Phase ist einer Firma, den braucht man, wenn man in einem „turnaround“, in einer Sanierung ist, ja also dann braucht man jemand, der hart durchgreift, der aggressiv die Sachen umsetzen und dafür sorgt, dass die Firma nicht gleich pleite geht.
Wenn man aber zum Beispiel eine Firma hat, die schon total gut läuft, die Beziehungen, Kooperationen pflegen muss und so weiter, wo es eben nicht darum geht, jetzt radikale Veränderungen umzusetzen, sondern wo es darum geht, das Schiff auf Kurs zu halten, dann braucht man eher ein „Peacetime CEO“.
Und da ist ein „Wartime CEO“ auch gar nicht so gut, weil er vielleicht gar nicht so gut ist, darin die Beziehungen zu pflegen, oder das Ruder ruhig zu halten.
Sondern der ist halt derjenigen, den man braucht, wenn es darum geht das Ruder herumzureißen.
Und das ist eine ganz faszinierende Sache, denn A, wenn ihr in der Situation seid, dass ihr einen Anführer braucht, dann ist das eine gute Orientierung, aber vielleicht auch wenn ihr selber Anführer seid, dann könnt ihr halt immer darauf achten, die Situation, in der ich jetzt bin, ist das eigentlich noch ein „Peacetime Szenario“?
Wenn ich ein „Peacetime CEO“ bin und ich komme jetzt in so eine Kriegssituation, was bedeutet das?
A, bin ich noch die beste Person? Muss ich vielleicht ein bisschen zurücktreten und jemand anderem, dem Co-Vorstand, die die Zügel ein bisschen mehr überlassen?
Oder muss ich mich vielleicht anpassen in meiner Kommunikation?
Ich bin zum Beispiel eher ein „Wartime“ Typ, also mir gefällt das eher, radikale Veränderungen zu machen, anstatt jetzt so ganz ruhig den Kurs zu halten.
Und dann ist halt die Frage, wenn ich jetzt aber in so einer ruhigen Situation bin, wie kann ich mein Verhalten anpassen? Dann muss ich halt ein bisschen sanfter reden, sanfter auftreten, alles ein bisschen ruhiger machen und langfristig aufsetzen.
Und deswegen, dieses Konzept „Wartime CEO – Peacetime CEO“, achtet mal drauf, wer in welche Kategorie fällt, in welche Kategorie ihr fallt, sehr hilfreich, um zu sehen, wo seid ihr, wie passt ihr dazu und wo müsst ihr vielleicht so ein paar kleine Anpassungen vornehmen?
Ganz ändern kann man sich da glaube ich nicht, aber das hilft schon mal.
Habt einen wunderbaren Tag und bis bald!