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Prinzessinnen-Syndrom

Transkript

(HINWEIS: KANN UnBEABSICHTIGT KONFUSE, UNGENAU UND/ODER lUSTIGE TRANSKRIPTIONSFEHLER ENTHALTEN)

GEREON HERMKES: 

Guten Morgen!
Das Prinzessinnen-Syndrom, ich werde gerade verfolgt von irgendeinem Insekt.
Das Prinzessinnen-Syndrom.
Ich habe es, ihr habt das wahrscheinlich auch und wir müssen einmal drüber sprechen.
Und zwar geht es dabei um folgendes:
Im Märchen, was passiert dort?
Die Prinzessin wird oft nicht selber aktiv, in letzter Zeit bei Disney passiert das immer mehr, aber eigentlich historisch wird sie das nicht.
Sie wartet darauf, dass der Prinz kommt und sie rettet und alles gut macht.
Und das beobachtet man, oder beobachte ich, im Berufsleben immer wieder, dass Leute dann einfach hoffen und sagen: „Ahja das tut dem anderen doch nicht weh, wenn er jetzt kommt und mir damit hilft, mit meinem Problem.“
Oder dass dann wirklich einfach nichts gemacht wird und auch einfach drauf gewartet und gehofft wird, dass jemand anders die eigenen Probleme löst.
Und ich vermute, das hat einfach was mit unserer Sozialisierung, mit unserer Kindheit zu tun, weil es war ja früher so.
Früher hatten wir relativ wenig Möglichkeit selber etwas zu gestalten, wir waren sehr eingeschränkt in unseren Fähigkeiten und auch in unseren Freiheiten und dann ist halt irgendwann Mama oder Papa gekommen, ist der Erzieher gekommen, und hat dafür gesorgt, dass alles wieder gut ist.
Und da haben wir uns daran gewöhnt und ist das ja auch völlig in Ordnung, nur irgendwann ist man halt in einem Alter, auf einem Level, wo diese Regeln, wo dieses Zusammenwirken nicht mehr gilt, nicht mehr funktioniert.
Das ist sehr hart, aber so ist das halt, ab einer gewissen Stufe gelten Interessen. Ja das könnt ihr in der großen Politik angucken, da wird dann immer gehofft, dass die Amerikaner kommen und uns helfen mit irgendwas und uns irgendwie retten.
Und teilweise ist auch so eine Enttäuschung mit drin, dass die Amerikaner dann das machen, was für sie am besten ist.
Aber das ist genau das Prinzessinnen-Syndrom, die Amerikaner sind nicht als Prinzen unterwegs, um europäische Prinzessinnen zu retten, sondern die sind unterwegs, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen.
Und die decken sich ganz oft mit Europa, aber erstmal machen sie ihr Ding.
Und genauso ist es natürlich auch im wirtschaftlichen Leben.
Und deswegen passt bloß auf, dass ihr nicht in dieses kindliche Muster zurückfallt, wo ihr dann darauf wartet, dass euch der gute, der strahlende, der leuchtende Prinz rettet, wenn ihr eigentlich selber tätig werden müsstet.
Denn der Prinz ist oft kein Prinz, der hat wahrscheinlich ähnliche Interessen, wie jetzt mit den USA und Europa, aber der interessiert sich natürlich für eine Sache, für seine eigenen Sachen.
Und das bringt halt nicht viel in Hoffnung erstmal dazusitzen, selber nichts zu unternehmen und dann groß enttäuscht zu sein, wenn der Prinz dann doch seine Sachen verfolgt.
Denn ab einem gewissen Alter verfolgen die Leute ihre eigenen Interessen und das ist auch nicht böse, sondern das ist halt einfach so.
Der amerikanische Präsident ist für das amerikanische Volk verantwortlich, der Geschäftsführer einer Firma ist für seine Firma verantwortlich, nicht für eure, und so weiter, und so weiter.
Und deswegen achtet mal darauf, ob ihr das noch habt von früher, das schleicht sich nämlich immer sehr schnell ein, oder ob ihr da schon relativ abgeklärt seid und die Sachen klarer seht.
Habt einen wunderbaren Tag und bis bald!