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Stockdale Paradox - eine Motivationstheorie

Transkript

(disclaimer: may contain unintentionally confusing, inaccurate and/or amusing transcription errors)

GEREON HERMKES: 

Guten Morgen!
Ich würde heute gerne mit euch über das „Stockdale Paradox“ reden, weil das finde ich sehr, sehr hilfreich.
Stockdale war ein amerikanischer Admiral, der während des Vietnamkriegs in Kriegsgefangenschaft geraten ist.
Und zwar eine sehr lange Zeit, also es waren glaube ich acht Jahre oder so, wo er Kriegsgefangener war und auch gefoltert wurde aufs schlimmste.
Und er wurde mal gefragt, als er dann wieder raus war und sich wieder gefangen hatte, wurde gefragt, wie hat er das eigentlich dort geschafft, wie hat er eigentlich dieses krasse Kriegsgefangenenlager überlebt? Und er hat gesagt: „Naja die Pessimisten, die haben das nicht überlebte, weil die haben keine Hoffnung gehabt und die haben schnell aufgegeben, die haben resigniert und die sind dann gestorben.
Und die Optimisten, die haben es aber auch nicht geschafft, was ja vielleicht ein bisschen überraschend erscheint, weil man würde ja denken, okay man muss optimistisch bleiben, man muss glauben, dass es was wird.
Und er hat halt gesagt, das Problem bei den Optimisten war, dass die sich immer ein Ziel gesetzt haben, wie zum Beispiel zu Ostern bin ich raus, zu Thanksgiving bin ich raus, was auch immer und dann sind diese Tage gekommen, dann waren sie so enttäuscht, dass sie dann daran zerbrochen sind, und die haben das auch nicht geschafft.
Und dann wurde er gefragt, was er denn gemacht habe, und er hat folgendes gesagt:
Er hat eigentlich so eine Zweiteilung vorgenommen, er war kurzfristig Realist.
Er hat einfach gesehen, was die Situation ist, die Situation ist hoffnungslos, die ist brutal, die ist unerbittlich, ist einfach schrecklich und hat das auch so aufgenommen, und wahrgenommen, hat das nicht versucht durch eine Rosarotebrille zu sehen, sondern hat es versucht einfach klar zu sehen.
Und trotz dieser Situation, und hier kommt diese Zweiteilung ins Spiel, trotz dieser harten, brutalen Realität, hat er immer daran geglaubt, dass langfristig das einen positiven Ausgang nehmen wird.
Trotz der Fakten, weil das sah ja nicht so aus, als würde er dort lebendig raus kommt, trotzdem hat er sich, hat er immer daran geglaubt, dass es ein positives Ende nehmen würde und dass das tatsächlich nur ein Kapitel in seinem Leben sein würde.
Und das ist wirklich eine Herangehensweise, die mir persönlich hilft und die glaube ich sehr wertvoll ist, weil man muss die harte Realität, wir hatten in einem früheren Video schon mal über die Permakrise geredet, man muss der harten Realität ins Auge gucken.
Das ist einfach so.
Und wenn man da die Augen verschließt, dann ist man in diesem „don’t look up“ Szenario und dann macht man sich was vor und dann sieht man die Fakten nicht mehr und kann nicht mehr richtig entscheiden und handeln.
Auf der anderen Seite ist das teilweise sehr hart und jeder der zum Beispiel als Product Owner arbeitet in einem sich schnell wandelnden Umfeld, der weiß das, es ist sehr anstrengend diese Arbeit zu machen, oder der Anführer ist, oder der Chef ist oder so,
der weiß wie schrecklich das eigentlich, ist immer wieder sich anzupassen und in diesem ganzen Chaos für das Team oder die Firma durchzunavigieren.
Und deswegen ist es ganz wichtig gleichzeitig dieses Vertrauen in die Zukunft zu haben, zu wissen, doch es wird was, unsere Firma wird erfolgreich unser Startup wird erfolgreich, unsere Transformation wird klappen, wir werden Erfolg haben mit unserem Sportteam, oder was auch immer. Und diese beiden Sachen in Kombination, die sich eigentlich so ein bisschen zu widersprechen scheinen, deswegen Stockdale Paradox, die sind eigentlich unglaublich wertvoll, weil sie euch Realismus geben, ihr seht die Welt klar und gleichzeitig habt ihr Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft.
Und mein Eindruck ist, dass die Leute, die diese Sichtweise annehmen sehr erfolgreich sind, weil sie beide Perspektiven vereinen können.
Habt einen wunderbaren Tag und bis bald!