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Pre-Mortem - Präventive Schadensbegrenzung

Transkript

(disclaimer: may contain unintentionally confusing, inaccurate and/or amusing transcription errors)

GEREON HERMKES: 

Guten Morgen!
Eine Sache, die man sehr schön machen kann ist, wenn man jetzt in einem Projekt ist, oder man hat eine Idee und man möchte sie umsetzen, oder man ist schon in der Umsetzung und es gibt gewisse Risiken, man möchte wissen:
„Schaffen wir das, schaffen ist nicht mehr, gibt es Unsicherheiten?“
Dann gibt es eine super tolle Technik und das ist ein sogenanntes, auf englisch, „Pre-Mortem.“
Wenn jemand gestorben ist, in einem Kriminalfall, dann gibt es ein sogenanntes „Post-Mortem.“
Also ein „nach dem Tod“ und bedeutet nichts anderes als eine Obduktion.
Dann wird die Person untersucht, auf dem Tisch und dann wird geguckt woran hat es denn gelegen, was ist denn jetzt wirklich die Ursache, woran ist sie gestorben und so weiter, und so weiter.
Und die Idee bei diesem „Pre-Mortem“ also nicht nach dem Tod, sondern vor dem Tod ist diese Analyse schon vorher zu machen.
Aber warum soll ich denn warten, bis die Person tot ist?
Denn eigentlich sein wir mal ehrlich ja, jetzt ist jemand an einem Herzinfarkt gestorben, dass wir das nicht vor dem Tod feststellen können, liegt doch zum Teil daran, dass unsere Werkzeuge einfach nicht gut genug sind.
Und wenn wir jetzt die richtigen Werkzeuge hätten, dann könnten wir schon vor dem Tod gucken und sagen: „Okay das geht jetzt langsam in diese Richtung dahin, der wird wahrscheinlich bald einen Herzinfarkt haben die Chancen steigen.“
Und die Idee ist in Projekten folgende:
Wenn es überhaupt eine Chance gibt, dass da etwas scheitert, ja dann kann man sich hinsetzen und sagen okay, wir stellen uns vor, dieses Projekt, dieses Produkt, diese Firma ist gescheitert.
Woran ist sie denn gescheitert?
Man springt also imaginär in die Zukunft, guckt sich an warum sie gescheitert ist und sagt warum.
Und dann sagt man naja, haben wir nicht den richtigen Zugang zum Markt, oder technologisch sind wir da ganz schön auf dem Holzweg.
Klar das funktioniert jetzt erst mal, aber wir wissen eigentlich schon, dass es in eineinhalb Jahren einen Umstieg auf eine andere Technologie gibt und so weiter.
Das heißt einfach das was man nach dem Tod eines Unternehmens eine Idee machen würde, um noch mal für sich rückwirkend zu gucken, warum hat es nicht geklappt.
Macht es doch regelmäßig, macht das doch nach einer gewissen Zeit, um einfach diese Information schon vorher zu haben und gar nicht erst zu sterben.
Wenn ihr eine hohe Chance habt an einer Leberzirrhose, an Krebs und so weiter zu sterben, weil ihr euch „wegsauft“ den ganzen Tag, ok, warum nicht jetzt gucken, was ist denn der wahrscheinliche Todesfall?
Aha ich trinke zu viel, also jetzt aufhören mit dem Trinken.
Und das ist wirklich eine super Methode, weil man dann gezwungen ist, den Kopf aus dem Sand zu ziehen.
Weil das ist immer dieses „don’t look up“ und Leute, jeder macht das, steckt immer gern den Kopf in den Sand, wird schon funktionieren jaja und so weiter, und so ist man einmal gezwungen wirklich den Totenschein quasi auszufüllen und zu gucken, woran werden wir sterben.

Und dann kann man das vermeiden in der Regel.
Und wenn man es nicht vermeiden kann, kann man vielleicht umsatteln und den Kurs ändern.
Habt einen wunderbaren Tag und bis bald!