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How many did you look at?
Transkript
(disclaimer: may contain unintentionally confusing, inaccurate and/or amusing transcription errors)
GEREON HERMKES:
Guten Morgen!
Worüber ich heute gerne sprechen möchte, ist folgender Spruch und ich kenne ihn irgendwie aus dem Immobilienbereich und der lautet:
„How many did you look at?“
Also wie viele hast du dir angeguckt?
Weil mir das ganz oft immer wieder auffällt, dass Leute fragen:
„Sollen wir jetzt diese Person einstellen?“
Und dann frage ich halt: „Okay wie viele hast du dir denn angeguckt?“
„Naja zwei.“
Okay das ist jetzt natürlich ein bisschen schwierig, wenn ich mir nur zwei Leute angeguckt habe im Bewerbungsprozess für eine Stelle, dann kann ich ja gar nicht einschätzen wie der Markt tatsächlich ist.
Und genauso wenn ihr eine Eigentumswohnung kaufen würdet, dann habt ihr euch hoffentlich nicht nur zwei Wohnungen angeguckt, dann habt ihr euch hoffentlich hundert angeguckt, um halt einen guten Überblick zu haben.
Wenn ihr schon mitten im Geschehen seid, wenn ihr euch komplett damit auskennt, ihr könnt sofort einschätzen ist die Person gut oder nicht, ihr habt Fingerspitzengefühl ja für die Situation, dann braucht ihr euch natürlich nicht 100 angucken. Das ist ja genau der Vorteil vom Fingerspitzengefühl, ihr seht sofort das ist ein Schnäppchen, ich greife sofort zu.
Ja wenn ihr der Immobilienmacher seid und ihr guck euch jedes Jahr irgendwie 200 Objekte an oder was auch immer eine gute Zahl ist und dann guckt ihr euch das eine an und ihr seht sofort das ist es, dann braucht ihr euch natürlich nicht weitere angucken, das ist klar.
Aber außerhalb unserer Kernkompetenz ist es ja meistens nicht der Fall und deswegen ist es immer eine ganz wichtige Frage in so einer Situation.
Ihr stellt jetzt zum Beispiel über Jahre hinweg keine Person ein, jetzt habt ihr mal zwei Bewerbungsgespräche geführt und jetzt wollt ihr gleich die erste Person einstellen und ihr seid euch unsicher.
Und dann ist immer die Frage: „Ja how many did you look at? Wie viele habt ihr euch tatsächlich angeguckt?“
Nicht dass ihr ohne dieses Fingerspitzengefühl gar nicht den Markt einschätzen könnt und dann denkt ihr kauft irgendwas Gutes, egal ob es jetzt ein Mitarbeiter oder Eigentumswohnung oder ein Gebrauchtwagen oder was auch immer ist.
Und dann habt ihr da die Zitrone und dann habt ihr richtig Schmerzen, weil ihr die Wohnung nicht mehr loswerdet, weil alle anderen wissen, dass die Schwachsinn ist, dass es ein schlechtes Investment ist, ihr habt den Mitarbeiter an der Backe, den ihr
jetzt wieder entlassen müsst oder lange coachen müsst und so weiter, deswegen immer noch mal überlegen: „Haben wir uns genügend angeguckt? Weil meistens lautet die Antwort: „Ihr habt das nicht gemacht.“
Und dann müsst ihr einfach durch und noch mal weitere Gespräche führen, weitere Wohnung angucken oder geht dieses Risiko bewusst ein, aber eigentlich ist es nie gut, ohne Überblick, ohne Orientierung zu haben, einfach zuzuschlagen.
Das wars für heute, habt einen wunderbaren Tag und bis bald!