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Target Fixation

Transkript

(HINWEIS: KANN UnBEABSICHTIGT KONFUSE, UNGENAU UND/ODER lUSTIGE TRANSKRIPTIONSFEHLER ENTHALTEN)

GEREON HERMKES: 

Guten Morgen!
Target Fixation ist ein super interessantes Konzept.
Es geht darum, dass ungefähr im Zweiten Weltkrieg, in der Zeit als Kampfpiloten versucht haben Bodenziele anzugreifen, vornehmlich mit dem Maschinengewehr, mit dem montierten, was nach vorne zeigt, also nicht mit irgendwelchen Hightech-Bomben, sondern dass die Piloten auf ein eine Fabrik zum Beispiel zugeflogen sind, mit einem Maschinengewehr gefeuert haben.
Und was da passiert ist, ist dass die Piloten so fixiert waren, da drauf dieses Ziel anzuvisieren, zu treffen, anzugreifen, dass sie dann in das Ziel reingeflogen sind und dabei gestorben sind.
Das heißt, anstatt irgendwie anzugreifen und dann abzudrehen rechtzeitig, waren sie halt so drauf fixiert, dass sie dann reingeflogen sind und dabei ums Leben gekommen sind.
Und das ist eigentlich erstmal krass, aber das sieht man halt tatsächlich auch immer wieder im Alltag, dass Leute sich Gedanken gemacht haben, eine strategische Planung entworfen haben, Optionen bewertet haben, sich für etwas entschieden haben, und dann quasi wie diese Piloten in das Ziel reinkrachen.
Und ihr habt gerade gemerkt, dass ich ein bisschen gestockt habe, weil das faszinierende ist, wir möchten ja so sein, wir möchten ja unerbittlich, wir möchten erstmal logischen ein Ziel identifizieren und dann möchten wir das unerbittlich verfolgen.
Wir möchten uns nicht von Sachen wie Abwehrfeuer, wie Wind, der von der Seite kommt und so weiter, wollen wir uns nicht aus der Bahn werfen lassen.
Wir wollen dieses Ziel angreifen und das mit aller Vehemenz auch umsetzen.
Und dann ist man die Frage: Wann breche ich denn ab?
Und das ist eigentlich vielleicht die kritischste Frage überhaupt.
Wann ist es richtig abzubrechen und wann ist es richtig dranzubleiben?
Und die Antwort habe ich natürlich auch nicht, es kommt immer sehr stark darauf an.
Mir hilft es aber, dieses Bild der Target Fixation im Kopf zu haben, dass es also Leute gibt, gut trainierte Leute, es sind immerhin Piloten, die auf der einen Seite ja sehr unerbittlich, sehr vehement das Ziel verfolgen, aber gleichzeitig da anscheinend etwas mit ihnen passiert ist, dass sie in einen geistigen Kanal eingetreten sind, wo sie die Kontrolle verloren haben und nicht mehr die nötige Distanz zu dem Ziel haben.
Und das ist das, was dieses Target Fixation für mich tut, in dieser kritischen Balance zwischen Dranbleiben und Abbrechen
einem vielleicht nicht zu sagen, wann man was, wo machen muss, aber einem einmal dieses extreme Beispiel aufzuzeigen, was eigentlich passieren kann, wenn man nicht rechtzeitig abbricht.
Und das passiert, Leute sind daran gestorben.
Und deswegen finde ich das ein super Konzept, ich hoffe es hilft euch auch ein bisschen und ich wünsche euch einen wunderbaren Tag!