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Doomscrolling - Süchtig nach Bad News

Transkript

(HINWEIS: KANN UnBEABSICHTIGT KONFUSE, UNGENAU UND/ODER lUSTIGE TRANSKRIPTIONSFEHLER ENTHALTEN)

GEREON HERMKES:  

Guten Morgen!
Ich habe dieses Wochenende ein bisschen über das Thema „Doomscrolling“ nachgedacht.
Also Doomscrolling, für die, die es nicht kennen bedeutet einfach, wenn ich auf meinem IPhone bin und ich habe zum Beispiel Twitter offen und dann scrolle ich halt durch die App durch und „doom“ ist halt der Untergang.
Ja ich sehe die ganze Zeit die Nachrichten und eine ist schlimmer als die andere.
Man ist live im Krieg in der Ukraine dabei, in einem Moment.
Im nächsten Moment ist man live bei irgendwelchen Protesten irgendwo dabei.
Irgendein Kind wurde irgendwo auf der Welt misshandelt und das hat halt echt krasse Auswirkungen auf die eigene Psyche.
Und das ist etwas wo man sich meiner Meinung nach sehr schützen vor sollte, es ist natürlich ein Geschenk, dass man die Möglichkeit hat sich über den Raum hinweg in ein anderes Land zum Beispiel zu katapultieren und live dabei sein und zu sehen, wie ist
es denn eigentlich.
Zum Beispiel im Krieg in der Ukraine, was ist denn da los?
Gleichzeitig muss man aber sehen, dass das Gehirn einfach nicht dafür gemacht ist, mit solchen Sachen umzugehen. Das Gehirn kann nicht unterscheiden, ob ihr jetzt wirklich vor Ort seid, in einem Krieg und bedroht seid, oder ob ihr eigentlich sicher zu Hause seid, auf der Couch liegt und alles in Ordnung ist.
Und das ist halt ein Problem was viele glaub ich nicht so ganz sich bewusst machen.
Die merken irgendwie, ihnen gehts nicht so gut, je mehr sie auf Instagram oder Twitter oder was auch immer verbringen, aber sie können es nicht ganz zuordnen.
Und das ist genau das Problem.
Das Gehirn kann die Unterscheidung nicht treffen.
Und deswegen ist es meiner Meinung nach wirklich wichtig, es ist letztendlich wie eine Droge, es ist wirklich wichtig, sich davor zu schützen.
Mal ein Bier zu trinken oder abends mal einen Wein zu trinken, das ist eine Sache.
Wenn ich davon zu viel zu mir nehme, verliere ich irgendwann die Kontrolle und der Effekt wird zu stark.
Und genau so ist es damit und deswegen macht euch das einfach bewusst, was für einen krassen Einfluss das haben kann.
Euer Gehirn denkt, ihr seid in der Ukraine im Krieg und kommt damit nicht klar.
Und das löst natürlich physische Reaktionen in eurem Körper aus, der Körper macht sich bereit für den Kampf, für die Flucht und so weiter.
Und das macht er halt permanentmund dann seid ihr in einem Dauerstress, der einfach nicht gut ist.
Es ist wirklich nicht gut.
Ja alle reden immer über Stress, haha, ist nicht so schlimm.
Es ist wirklich nicht gut, wenn euer Körper permanent in Stresshormonen gebadet ist, hat es früher oder später Auswirkungen.
Und deswegen achtet darauf, dass ihr den notwendigen Respekt habt, vor diesem Doomscrolling, weil es hat einfach einen physischen Einfluss auf euren Körper, es hat einen Einfluss auf eure Psyche und wenn ihr euch dann scheiße fühlt, ist es nicht allzu überraschend, denn euer Gehirn denkt, ihr seid im Krieg, ihr seid in einer Straßenschlacht irgendwo, was auch immer und kann den Unterschied nicht finden.
Deswegen sorgt dafür, dass ihr ein Limit darauf habt, dass ihr zum Beispiel die Bildschirmzeit eingerichtet habt, oder dass ihr euch einfach nur bewusst seid, was für einen Effekt das hat und dass ihr das einfach entsprechend reduziert.
Habt einen schönen Tag, viel Erfolg heute!